Zum Tode von Richard Maciossek

Werner Heiner, 05.11.2020

Richard Maciossek verstarb im Alter von 90 Jahren am 24. Oktober 2020. Über viele Jahre war er aktiver Spieler in unserer 1. Mannschaft. Mit Hans-Heinz Scholl und Hermann Stiel bildete er zu Beginn seiner Laufbahn eine sehr junge und gefürchtete Stürmerreihe, ehe er später zum Defensivspieler umsattelte. Maßgeblich beteiligt war er am  Aufstieg des TSV in die 1. Amateurliga Hessen im Jahre 1960. Er war Führungsperson und Spielführer dieser legendären Mannschaft. Nach diesem Aufstieg wurde der Aufsteiger in einer Zeitung vorgestellt, dabei auch Richard mit folgenden Worten:“Läuferreihe: Richard Maciossek, (29 Jahre), Heizungsmonteur und Spielführer, seit Herbst 1948 über 600 Spiele in der 1. Mannschaft“.  Und anschließend bis anfangs der 70er Jahre kamen noch viele Spiele dazu. Es ist davon auszugehen, dass Richard derjenige ist, der in der TSV-Fußballgeschichte   die meisten Spiele im rotschwarzen Trikot absolviert hat. Für die jungen Spieler, die in den Seniorenkader kamen, war Richard ein Vorbild im sportlichen und menschlichen Bereich. Er kümmerte sich um die jungen Spieler und half ihnen den Weg im Seniorenfussball zu erleichtern. Sein ruhiges Auftreten und seine immer faire Spielweise sind hervorzuheben. Eine Begegnung, die er  vermutlich nie vergessen hat: Gespräch  mit dem Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft Fritz Walter am 2. Aug. 1952, als der 1. FCK gegen Hessen Kassel auf dem Kirchhainer Sportplatz spielte „Reiths Theo und seine Irmgard sowie meine Anneliese und ich saßen mit Fritz Walter kurz am Tisch und plauderten mit ihm ein wenig“, sagte Richard in einem Gespräch mit dem OP- Sportjournalist Bodo  Ganswindt im Jahr 2012. Er gehörte auch zur Mannschaft, die nach der Saison 1969/1970 von der Bezirksliga Nord in die Gruppenliga Mitte aufstieg.  Während seiner Fussballerlaufbahn und auch danach hatte er viele Freundschaften aufgebaut. Seine besonderen Freunde aus der Fußballszene waren Willi Bollmann, Hans-Jürgen Bergmann,  Erwin Zahn, Rolf Weller u.a. die nach den Spielen   bei der „Gretel“ oder früher im Vereinslokal „Hotel Mosebach“ Gesellschaft pflegten. Nachdem er die Fußballschule an den Nagel gehängt hatte, blieb  er noch bis ins hohe Alter aktiv. Insbesondere Radfahren alleine oder mit Freunden hielt ihn fit. Vereinstreue war für Richard ein Wort. Ein Vereinswechsel kam für ihn nie infrage. Richards Einsatz in den vielen Jahren für den TSV ist einmalig. Die Vereinsführung bedankt sich dafür, wir werden ihn in guter Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Anne und der Familie.

Der Vorstand des TSV Kirchhain